Ferien mit Kindern – da braucht man Action. Für uns war in diesen turbulenten Corona-Zeiten klar, Urlaub darf nicht weit weg sein. Natur ja, Bauernhof gerne. Warum das eine perfekte Urlaubsidee zum nachmachen ist, erzähle ich dir gerne.
Mein Traum, dein Traum
Schon als Kind wollte ich Urlaub auf dem Urlaub machen. Ich wollte so gerne mal eine Kuh melken. Aber schon damals wurde maschinell gemolken. Und der Urlaub auf dem Bauernhof war eher ein Reinfall. In den Kuhstall konnten wir nicht und eine große Auswahl an Tieren gab es auch nicht. Ich musste tatsächlich bis nach Ecuador reisen, um mit 25 Jahren das erste (und einzige Mal) mit der Hand eine Kuh zu melken. Gar nicht so einfach ; )
Wünsche werden wahr
Aber nun, mit 39 wurde mein Wunsch nach einem echten „Urlaub auf dem Bauernhof“ wahr. Und meine Kinder (2 und 5 Jahre) kamen auch gleich in den Genuss. Wir schafften Erlebnisse, die sie nie wieder vergessen werden. Und das ganz Corona-tauglich.
Nun war die Frage nach dem wohin! Das Allgäu stand auf der Liste. Hier haben wir als Kind oft Urlaub gemacht. Waren wandern und haben Steine in fette Kuhfladen geschmissen – Wiebkes und meine Leidenschaft. Aber in diesem Sommer ist es das Salzburger Lang geworden. Genauer gesagt Pongau, Kleinarl. Warum? Mein Mann Jan war dort viele Jahre Skifahren und auch ich war (hochschwanger) mal mit dabei. Von daher war uns die Herzlichkeit der Menschen dort bekannt. Kurzzeitig überlegten wir auch ein paar Taler mehr hinzulegen, um einen Bauernhof mit Spa und Kinderbetreuung zu buchen.
Wellness für die Eltern, Abenteuer für die Kids
Ja, es sieht wirklich verlockend aus, was uns Freunde empfohlen haben. Ein toller Bauernhof mit schöner Unterkunft, super Essen, Yoga, Spa und Kindermitmachaktionen. Vielleicht machen wir das mal, wenn die Kids den „normalen“ Bauernhof satthaben oder sie größer sind. Aber nun war es aus unserer Sicht erst einmal an der Zeit, den Kids den Alltag auf dem Bauernhof zu zeigen, ohne Schi Schi. Denn ganz ehrlich: was brauchen die (kleinen) Kinder mehr als Wasser, Schaufel und evtl. Kettcar?
Urlaub auf dem Bio-Bauernhof
Unsere Wahl fiel also auf den „unspektakulären“, traditionellen Bauernhof. Diese Wahl war ein absoluter Gewinn für uns alle! Im etwas abseits gelegenen „Chalet Zirbenholz“ hatten wir unsere Ruhe und waren in drei Minuten Fußweg über die Kuhwiese beim Bauernhof angekommen. Dort konnten wir das ganze Spektrum miterleben:
- Zuschauen wie die Kühe vom Melkroboter gemolken wurden
- Milch für zu Hause zapfen (frischer geht’s nicht)
- Die Geburt eines Kälbchens miterleben
- Hühnereier aus den Nestern sammeln
- Mit anderen Besuchern und der Bauersfamilie spielen und klönen
- Lagerfeuer für alle
- Pferd striegeln und reiten
- Ziegen füttern
- Staudamm bauen im eigenen Bachlauf
- Frisches Quellwasser trinken und sich damit waschen
- Den hauseigenen Käse und Joghurt aus dem Kühlschrank neben dem Kuhstall nehmen
- Beim Heu geben und Ausmisten helfen
- Schweine füttern
Kurzum: Bauernhoffeeling hoch 10! Uns wurde nicht einmal langweilig.
Day-Spa: Auf Wellness nicht ganz verzichten
Ok, wer kleine Kinder hat weiß, dass man nur selten Zeit für sich hat. In Ruhe ein Buch lesen, dann essen, wann man es selbst möchte, die Gedanken mal zu Ende bringen – Fehlanzeige. Daher haben mein Mann und ich uns jeweils einen Tag in einem Day-Spa gegönnt. Das von uns entdeckte Spa im Hotel Edelweiss kann ich nur aus ganzem Herzen empfehlen. Nette Menschen, super Angebot, perfektes Preis-Leistungsverhältnis – und darüber hinaus handelt es sich um Europas erstes Green Spa. Es verbraucht nur 25 % der Energie wie ein vergleichbarer Wellness-Bereich. Hier kann man mit guten Gewissen Urlaub entspannen.
Wunder Natur
Wir alle brauchen Natur. Sie ist unsere Lebensgrundlage. Hier oben im Pongau schien sie noch vollkommen intakt. Das ist natürlich ein Trugschluss, wenn man an all die Skifahrer denkt, die jedes Jahr die Hänge herabsausen. Aber im Sommer ist es recht ruhig hier in Kleinarl. Überschaubar, natürlich und wunderschön.
Mir selbst geben die Berge und die sattgrünen Wiesen Ruhe. Ich kann mich gar nicht sattsehen an der schönen Natur. Auf einmal wirkt der Alltag und der Mensch so klein. Viel zu lange habe ich Urlaub am Strand gemacht und nicht in den schönen Bergen.
Mein Mann und ich haben nun den Wunsch, zwei Mal im Jahr in den Urlaub zu fahren – einmal an das Meer und einmal in die Berge.
Ruhe und Abenteuer
Die Landschaft strahlt nicht nur eine Ruhe und Beständigkeit aus, sondern lädt auch zu sämtlichen Abenteuern ein. Ehrlich gesagt sind diese mit zwei Kleinkindern etwas eingeschränkt. Noch sind sie zu klein für längere Aufstiege, Paragliding oder Raften. Aber wie ihr schon lest, gibt es hier jede Menge zu erleben.
Wandern im Kindertempo Action auf dem Berg
Beste Wanderung ever!
Jan und ich hatten das Glück, dass wir die Großeltern dabeihatten. So kamen wir zumindest einmal in den Genuss, eine längere Wanderung zu machen. 900 Höhenmeter in zwei Stunden. Was soll ich sagen? Ich habe noch nie eine so schöne Wanderung gemacht – vom Jägersee hinauf zum Tappenkarsee im Salzburger Pongau. Zuerst geht’s durch den Wald, durch ein Flussbett, dann etwas steiler den Berg hinauf, immer den Wasserfall im Ohr oder an der Seite. Und oben ist es dann auf einmal da, das Hobbitland. Blumen überall. Grüne Wiesen wechseln sich ab mit sanften Hängen, Rinnsalen, steilen Bergen – und einem ruhigen Gebirgssee. Übrigens: der Tappenkarsee ist der größte Gebirgssee in den Ostalpen.
Tappenkarsee
Mein Tipp: Macht es wie wir und wandert schon morgens um 06:00 los. Da ist man noch alleine auf dem Berg und kann das „Wunder Natur“ viel besser erleben und genießen.
11 Gründe für einen Urlaub auf dem Bauernhof
- Wunderbare Natur und viel frische Luft. Hier heißt es: tief durchatmen!
- Back to Nature. Auf einmal weiß man die Milch, das Ei oder die Wurst noch mehr zu schätzen.
- Man kann – ob Allgäu oder Pongau – oft auch bequem mit dem Zug anreisen. Je nach Gebiet mietet man sich ein Leihauto oder ist mit dem (E-)Bike unterwegs.
- Es gibt viele Abenteuer zu erleben – vom Eier sammeln bis hin zur Geburt eines Kälbchens.
- Kulinarisches Highlight: Man bekommt frische Produkte vom Bauer.
- Die Natur als Wellness-Bereich: Der Duft des Heus und der Wiese, das Quellwasser auf dem Hof, das Geläut der Kuhglocken – mehr Erholung geht nicht.
- Tiere zum Anfassen: Hautnah lernen wie sich Tiere verhalten.
- Was wächst denn da? Ein Blick in den Bauerngarten und die Wiese zeigen einem die Vielfalt auf.
- Respekt: Das Leben ist ein Kreislauf. Das sieht man auf dem Bauernhof jeden Tag. Hier gibt es kaum Abfälle. So bekommen die Schweine beispielsweise das alte Stück Brot und der Hase die Karottenschalen.
- Der Kontrast zum Alltag: wo bitte sonst findet man so viel Ruhe wie in den Bergen? Hier gibt es eine extra Portion Me-Time und Achtsamkeit.
- Corona-tauglich: Ob Bayerisches Land oder Österreich, beide Regionen sind nicht weit von uns entfernt und strotzen nur so von Weite und frischer Luft, sofern man sich von Städten wie Salzburg und Co. fernhält. Zudem kann man mit dem Auto stets spontan reagieren und ist nicht auf Flüge angewiesen, die evtl. gecancelt werden.
Und, auch Lust bekommen? Auch wenn wir sicherlich schon bald wieder auf „unserem“ Bauernhof Urlaub machen, so sind wir immer über Tipps in den Bergen und der Natur dankbar. Was kannst du uns empfehlen, wo Urlaubs-Träume wahr werden?
Live happy. Live green.
Deine Adebars Töchter
Deine Wiebke
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