Neunkräutersuppe: dein kulinarischer Frühjahrsputz

von Wiebke

Schon die Kelten, Germanen oder Hildegard von Bingen wussten was uns im Frühjahr gut tut! Diese Detox-Suppe schmeckt nicht nur superlecker – sie heilt dich sogar von innen heraus. Das heimische Superfood aus Wald und Wiese regt nämlich ordentlich die Verdauung an und befördert die körperliche Frühjahrsmüdigkeit ins Jenseits. Also schnapp dir ein Körbchen und begib dich auf einen Spaziergang… wir zeigen dir, wie es geht.

Detox von Wald und Wiese

Wildkräuter haben unseren kultivierten Pflanzen etliches voraus: sie strotzen nur so vor tollen Inhaltsstoffen. Da du sie quasi um die Ecke sammeln kannst, sind sie mega frisch und total nachhaltig. Diese Suppe ist also nicht nur grün – sie ist auch perfekt für dein grünes Gewissen. Traditionell wird sie im Christentum am Gründonnerstag – also dem Donnerstag vor Ostern gegessen. Wenn man diese Suppe vor Ostern isst, so wird es überliefert, soll man das ganze Jahr über gesund bleiben. Der Grund: Wildkräuter sind reich an sekundären Pflanzenstoffen (z.B. Flavonoide, Antioxidantien, Gerbstoffe oder die derzeit so gehypten Bitterstoffe) – und die machen uns fit für das Frühjahr.

Aber was kommt rein? Ein klassisches Rezept gibt es nicht – denn die Kräuter die du bei dir findest, geben den Ton an. Folgende Wildpflanzen passen perfekt: Vogelmiere, Winter-Postelein, Brennnessel, Giersch, Knoblauchrauke, Bärlauch, Taubnessel, Franzosenkraut, Löwenzahn, Schafgarbe, Sauerampfer, Gundermann, Hirtentäschel, Rotklee, Gänseblümchen, Spitz- und Breitwegerich oder das Fünffingerkraut. 

Wenn du jetzt denkst: halt, ich bin überfordert – keine Sorge. Beschränke dich erstmal auf das, was du kennst. Brennnessel, Gänseblümchen, Rotklee, Löwenzahn – diese Pflanzen kennt jeder und den Rest kannst du dir leicht mit einer Pflanzen-Erkennungs-App ersammeln. So lernst du gleich noch was dazu! 

Neunkräutersuppe(c)adebarstoechter.de
Neun Kräuter Suppe

Die grünen Neun

In meine Neun-Kräutersuppe kommen dieses Jahr die folgenden Wildkräuter. Warum? 

  • die Vogelmiere: u.a. blutbildend und stoffwechselanregend
  • der Spitzwegerich: u.a. immunisierend und bakterientötend
  • das Fünffingerkraut: u.a. antibakteriell und antiviral
  • der Giersch: u.a. entwässernd und beruhigend
  • der Bärlauch: u.a. cholesterinsenkend und harntreibend
  • der Sauerampfer: u.a. reinigend und und blutreinigend
  • die Brennnessel: u.a. entzündungshemmend und schmerzstillend
  • der Löwenzahn: u.a. verdauungsfördernd und blutbildend

Und mal ehrlich – ist das nicht viel toller als in der Apotheke teure Detox-Produkte zu kaufen? Oder gar Medikamente? Die Natur bietet euch wundersame Heilpflanzen – man muss sich nur bücken.

REZEPT: Adebars Neunkräutersuppe

(inspiriert nach Hildegard von Bingen)

Zutaten:

250 g Wildkräuter (je nachdem was bei dir wächst)
50 g Butter
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe (oder eine kleine Hand Bärlauch)
2 EL Vollkornmehl
750 ml Gemüsebrühe
250 ml Sahne
Salz
Pfeffer
Muskat

Zum Garnieren:
Frische Blüten z.B. von Gänseblümchen, Taubnessel, Veilchen, Löwenzahn oder Gundermann.
Dazu noch ein Klecks Saure Sahne. Fertig.

So gehts:

Zwiebel klein hacken und mit gehacktem Knoblauch in der Butter glasig dünsten. Das Mehl hinzugeben und alles anschwitzen lassen. Mit der Hälfte der Gemüsebrühe aufgießen und eine Hälfte der Sahne dazugeben und kurz aufkochen lassen.

Die Kräuter klein hacken und dann die restliche Sahne und Brühe hinzugeben. Alles circa zehn Minuten ziehen lasse und dann pürieren. Anschließend mit Pfeffer, Salz und frisch geriebenen Muskat abschmecken. Achtung: die Kräuter dürfen nicht aufgekocht werden – die wertvollen Stoffe werden sonst zerstört und die Suppe verliert an grüner Farbe! 

Sammeln: wichtiger Hinweis

Bitte sammele achtsam und nehme maximal die Hälfte der Pflanze mit. So hat sie die Möglichkeit sich zu regenerieren. Auch ist es wichtig, dass du nicht an vielbefahrenden Straßen sammelst oder an begehrten Gassi-Plätzen. Hundepipi und Abgase will keiner. Ebenso wenig Pestizide vom Feld nebenan. Bitte nehme dir Zeit zum Sammeln und schmeiß nicht irgend etwas in dein Körbchen. Pflanzen wie der Kerbel z.B. haben giftige Zwillinge wie den Gefleckten Schierling. Sammele also nur das, was du zu 100% bestimmen kannst. Hierbei helfen dir auch die zahlreichen Bestimmer-Apps. Ich nutze dafür gerne die App „PlantNet“ oder „PictureThis“

Kennst du die Neunkräutersuppe schon? Was machst du am liebsten rein? Erzähl’s uns in den Kommentaren.

Live happy. Live green.
Deine Adebars Töchter

Deine Wiebke

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