KURZ MAL WEG… Amsterdam

von Wiebke

Wenn du richtig authentische Tipps für eine Städtereise nach Amsterdam suchst, bist du hier genau richtig. Unser Mutter stammt aus Amsterdam – die Grachtenstadt ist quasi so etwas wie unsere zweite Heimat. Was man wirklich in Amsterdam wo essen sollte, was man sich unbedingt mal angucken sollte, was man wirklich erleben muss… Wenn du wissen willst, was „Mein Amsterdam“ ausmacht, klick!

Amsterdam, das Venedig des Nordens

Wenn ich an Amsterdam denke, dann denke ich sofort an die Marktstände der Albert-Cuyp-Straat, den Hafen, die Kanäle mit den tausenden von Booten. Ich denke an Tausende Lichter die im Wasser glitzern wenn es dunkel wird. An Febo Fleisch-Kroketten aus dem Automaten, Brootje Halfom oder eine Rijsttafel. Und auch an ein frisches Bier im „Hoppe“ der sagenumwobenen Lieblings-Studentenbar meines Opas.

 

Ich nehme euch mit auf einen Kurztrip nach Amsterdam – meiner Lieblingsstadt. In den nächsten Zeilen findet ihr allerdings keine Instagram-tauglichen Hotspots, sondern authentische Tipps von einer halben Holländerin. Mir, Wiebke. Mal kurz zusammengefasst, die Gründe warum man einfach unbedingt mal nach Amsterdam reisen muss. Ich wette, du verliebst dich eh und es wird dich wieder dorthin ziehen.

5 Gründe für einen Städtetrip nach Amsterdam:

  • nah dran und doch ganz anders
  • MultiKulti in der nettesten Form (menschlich und kulinarisch)
  • Die Stadt, der fast unbegrenzten Möglichkeiten
  • offenherzige, liberale Menschen
  • Wasser überall (ich lieeeebe Wasser)

1281 Brücken, 75 km Wasserwege

Es gibt noch mehr Zahlen aus Amsterdam die beeindrucken: +/- 6000 Fahrräder werden jährlich aus den Kanälen geborgen. Amsterdam zählt 2.500 Hausboote. 700 Prostituierte arbeiten täglich im berüchtigten Rotlichviertel nahe des Zentral-Bahnhofs. 3.753.420 Besucher fahren jährlich auf den berühmten Kanalbooten.

Schick und zentral schlafen, die internationale Kulinarik genießen, sich in den Straßen treiben lassen, … das ist meine liebste Art andere Städte zu erkunden. Ich bin nicht so der Typ à la „Ich muss jedes Museum, jede Kirche und jedes Sightseeing-Highlight“ gesehen haben. Da kann ich die Vibes der Stadt nicht erkennen.

Meine Amsterdam-Tipps

OMG! Eigentlich sollte ich wohl einen Reiseführer über diese Stadt schreiben – so viele tolle Dinge fallen mir ein. Weil ich euch aber nur mein Bestes vom Besten zeigen will, findet ihr hier ein paar Highlights aus den Bereichen Schlafen, Essen und Drinks, Shoppen und Sightseeing.

Schlafen:

Schlafen würde ich am liebsten in den Vierteln „De Pijp“, „Transvaalbuurt“ „Jordaan“ oder „Oud-West“. Da seid ihr zentral, aber nicht zu touristisch, untergebracht. Hotels und Privatzimmer sind meist recht teuer.  Wir waren zuletzt im Hotel PH Oosteinde. Stylisch, nett, zentral, bezahlbar.

Im angesagten Volkshotel wollte ich auch schon immer mal schlafen. Wirkt wie ein 25hours Hotel. Aber Achtung: ein aktueller Preisvergleich lohnt sich immer! Guckt auch unbedingt vorher, ob Messe ist. Wenn ja: vertagt euren Amsterdam-Trip besser. Die Übernachtungspreise wollt ihr nicht zahlen!

Sightseeing:

  • Der „Begijnenhof“ der wohl berühmteste Hinterhof Amsterdams. Die Häuser aus dem 14. Jahrhundert versetzen dich sofort in eine bedachtvolle Stille. Besonders weil du aus der trubeligen Kalverstraat kommst.

  • Grachten-Fahrt mit einem der Kanalboote. Am besten inklusive Hafenrundfahrt. Lohnt sich tagsüber genauso wenn es dunkel ist. Vorteil dann: die Holländer haben keine Gardinen (früher gab es tatsächlich mal eine Gardinensteuer) – somit könnt ihr abends echtes holländisches Leben hinter den Fenstern sehen.
  • Rembrandt-Museum: das muss man schon einmal gesehen haben. Wirklich. Echt.
  • Rotlicht-Viertel: es ist so legendär wie die Reeperbahn. Hier vereinen sich Bars, rot-beleuchtete Fenster mit Prostituierten dahinter, Strip-Clubs mit fancy Imbissen. Es ist ein Amüsierviertel – auch wenn man bedenken muss, dass die Frauen hinter den Glasscheiben da oft nicht freiwillig sitzen. Deswegen: bitte respektiert sie und gafft nicht.

Breakfast:

Spart euch das Hotel-Frühstück und geht lieber zu einem Bäcker um die Ecke – oder in den Albert Heijn Supermarkt. Wirklich. Ihr werdet so oder so nur einen Happen brauchen – denn auf eurem Trip durch die Stadt wird euch eh permanent das Wasser im Munde zusammenlaufen. Groß frühstücken wäre eine Schmach!

  • Für mich beginnt der Amsterdam-Tag mit einem „Koffie verkeerd“ und einem „Krentenbollen met Kaas“. Also einem Milchkaffe und einem Rosinenbrötchen mit einer Scheibe holländischem Käse drauf (Edamer, Gouda oder Beemster).
  • Wer lieber morgens früh süß ist, dem empfehle ich einen Chocomel (bester Kakao der Welt, finde ich) und ein Stück Appeltaart, also holländischem Apfelkuchen! Kuchen zum Frühstück? Hey, es ist Urlaub!

Lunch:

Holland hat herrliche Snacks und wenn sie eines können: dann frittieren! #fryyeah. Am besten geht man Mittags rum in die Albert-Cuyp-Straat. Dort auf dem täglichen Wochenmarkt findest du authentisches Streetfood welches nicht überteuert ist.

  • „Kibbeling“ – das ist im Backteig frittierter Fisch. Kleine Stücke werden in Remouladensauce getunkt – mein Lieblingsessen schon als Kind. Denn meiner Meinung nach besten Kippeling findet ihr auf dem Wochenmarkt in der Albert-Cuyp-Straat bei „De betere Visboer“.
  • Dort, in der Albert-Cuyp-Straat, findet ihr auch „Haaring“ – also holländischen Matjes der äußerst zart ist. Ein echter Holländer ist ihn so: ein Doppelfilet serviert mit kleingehackten Zwiebeln auf einem Pappteller. Man tunkt den Fisch in die Zwiebeln, legt den Kopf in den Nacken und beißt so vom ganzen Fisch ab.
  • „Tosti“ – eines der beliebtesten Mittagessen der Holländer. Zwei Scheiben getoastetes Brot, dazwischen geschmolzener Käse. Wahlweise mit Schinken, Tomate oder was auch immer. Die Holländer snacken Mittags nur eine Kleinigkeit – abends wird meist erst warm und üppiger gegessen.
  • Das Beste was aus der holländischen Frittier-Fähigkeit wohl rauskommen kann, sind Kroketten mit Pommes. Am besten die von „Febo“. Das dort essen ist schon allein ein Highlight da man die Leckereien „aus der Mauer zieht“. Es ist eines der ältesten Automaten-Imbisse Hollands. Ihr dürft Holland nicht verlassen, ohne von dort etwas gegessen zu haben. Versprecht es mir.
  • Mein geliebtes „Broodje Halfom“ – und auch wirklich fantastische Kroketten) gibt es im „Eetsalon Van Dobben“. Das Flair in dem bekannten „Ess-Salon“ ist einzigartig. SchickiMicki neben Bauarbeiter, Hipster neben Prostituierter in Rente. „Broodje Halfom“ ist übrigens ein weiches Brötchen, mit Butter beschmiert und belegt mit hauchdünn geschnittenem Pökelfleisch und Leber. Eigentlich hasse ich Leber – aber dafür könnte ich sterben. Es erinnert mich sofort an meine Amsterdamer Mutter, die das mit uns kleinen Kindern schon immer gegessen hat.
  • Süß danach gefällig? Dann am besten „Poffertjes“ (kleine Mini-Pfannkuchen) oder eine frisch gebackene „Stroopwaafel“. Solche Stände findet ihr auch auf Märkten – am einfachsten auf meiner heißgeliebten Albert-Cuyp-Straat.
  • „Pannekoeken“ – Pfannkuchen gehen bei den Holländern zu jeder Zeit. Es ist eines der „Signature-Dishes“ des Landes, könnte man sagen. Im Restaurant „De Carrousel“ hab eich schon als Kind gegessen – schade nur, dass der Touristen-Ansturm für etwas Kommerz dort gesorgt hat. Dennoch empfehle ich es – hier sieht man wie Poffertjes im großen Stil noch selbst gemacht werden. Die Pfannkuchen gibt es übrigens in süß oder herzhaft. Meine Lieblingsversion: Apfel, Speck und Sirup.
  • Und natürlich Käse. In jeglicher Form.

Dinner:

  • Echt holländisches Essen gibt es mitten im Zentrum. Auf der Straße namens Singel, liegt das „Haesje Claes“. Dort bekommt man wirklich echte Küche aus den Niederlanden, so wie sie die Mamas zu Hause kochen.Stamppot“ zum Beispiel. Das ist eine Bezeichnung für Gestampftes und Durcheinandergemischtes. Kein optisches Highlight – dafür ein leckeres und vor allem authentisches. Das Lokal an sich ist aber schon einen Besuch wert: alte knarzende Dielen, dunkles Holz, Delfter Blau Kacheln.
  • Das Beste überhaupt zum Abendessen: eine „Indonees Rijsttafel“. Was das ist? Unzählige kleine indonesische Köstlichkeiten werden auf einen Tisch gestellt. Durch die alte Kolonialzeit hat sich diese Form des Essens bei den Holländern ins Herz gebrannt. Wir waren zuletzt im Restaurant „Desa“ – und das war wirklich fantastisch. Lasst euch auch mal den hinteren Saal zeigen – ihr fühlt euch sofort wie in Indonesien. 
  • Rosa, rosa, rosa! Wer mal in einem „Traum von Barbie“ essen will, der sollte ins angesagte „MaMa Kelly“. Hier gibts: fancy Essen, fancy Leute, fancy rosa. Freunde von mir waren gerade da und schwärmen noch jetzt!
  • Wer im Glashaus sitzt, sollte … sich priviligiert fühlen! Nix mit Belächeln der holländischen Gewächshäuser! Hier wird fein diniert! Das „De Kas“ ist wohl eines der außergewöhnlichsten Restaurants Amsterdams. Ein totales To-Do auf meiner Liste.
  • Wer echt chinesisch essen will, sollte das am besten im „Nam Kee“ tun. Das ist ein hässliches, immer volles, authentisches China-Restaurant gegenüber des Buddhistischem Tempels. Es wurde mal zum besten China-Restaurants der ganzen Niederlande gekürt. Mit Recht! Hier findest du umwerfende Peking-Ente und grandiose Wan-Tan-Suppen. Und wer vorher im Coffee-Shop war, sollte sich die gebackene Banane mit Sahne gönnen. 😉

Drinks:

  • „Hoppe“ ist eine der ältesten Bars Amsterdams. Und tatsächlich hat mein Opa in seiner Studentenzeit (und auch danach) gerne da ein Bierchen getrunken. Das Tolle an der Bar: sie ist ganz dunkel, es liegt Sand auf dem Boden und es herrscht egal zu welcher Tageszeit ein tolles Treiben dort.

  • „De drie fleschjes“ ist ein so genanntes „Proeflokaal“. Hier kannst du den bekannten Genever und alle möglichen Liköre probieren. Ein echter Geheimtipp meiner Mutter.
  • Tolle Bars und Kneipen findest du ansonsten fast an jeder Ecke. Im studentischen Viertel „De Pijp“, im schicken „Joordan“, im angesagten „Oud-West“… oder selbst mitten im Zentrum. Wenn Holländer neben Frittieren eines können: dann „gezellig zijn“. Also gemütlich zusammen sein. Oder auf Hipstersprache: sie können „hygge“.

Shoppen:

Shoppen ist immer schön dort, finde ich. Hier findet man echt alles. Je nach Viertel unterscheidet sich das Angebot. Keine Sorge, Amsterdam ist so klein, da kann man fast alles zu Fuß erreichen. Ansonsten ist das Tram- und Bus-Netz auch sehr gut. U-Bahn gibt es nur wenig.

Kleiner Shopping-Guide Amsterdam

  • superschick geht ab in der PC Hoofstraat, dort findest du alle Luxuslabels
  • Im Jordaan-Viertel gibt es herrliche Conceptsstores und viel Instagram-taugliche Cafes und Boutiquen. Bekannt sind die „9 Straatjes“ – die 9 Straßen in denen tolle Shops zu finden sind.
  • Rund um den trubeligen Rembrandtsplein sind ein paar richtig gute Second Hand und Vintage Shops.
  • Im studentischen Viertel „De Pijp“ findet man viel Verrücktes
  • Das lebendelige Virtel „Oud-West“ ist derzeit sehr angesagt, dort findet man hippe Design-Läden, Bars  und Restaurants. Außerdem lohnt sich die Reise dorthin schon allein wegen der „Foodhallen“
  • Im Bereich Ich liebe sogar die volle Kalverstraat, die Shopping-Hauptmeile
  • Wer gerne shoppen geht, sollte auch in das altehrwürdige Kaufhaus „De Bijenkorf“ – übersetzt: der Bienenkorb. Die Holländer würden sagen, es ist das Pendant zum KaDeWe in Berlin.
  • Mein liebstes Kaufhaus ist allerdings „Hema“. Dort findet man alles (ich meine ALLES) im stylischen Design. Klamotten, Papeterie, Küchenutensilien, holländische Spezialitäten. Wie zum Beispiel auch die legendäre „Rookworst“. Sie ähnelt einer geräucherten Knacker – und es gibt wohl wirklich keinen Holländer, der die nicht schon mal gegesssen hat.

Das ist „mein Amsterdam“. Meine Geheimtipps für dich. Hast du auch welche? Dann schreib’s uns in den Kommentaren. Wir freuen uns „unsere“ Stadt auch mal anders zu erleben.

MACH’S DIR SCHÖN
Adebars Töchter

 

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