GESTATTEN DATSCHE: Hallo Gartensaison, hallo neues Hochbeet!

von Wiebke

Lange nichts mehr gehört, vom Garten, oder? War ja auch Winter und da schläft die Natur ja quasi. Nun locken die ersten intensiven Sonnenstrahlen nicht nur kleine Triebe – sondern auch die Gärtner hervor. Kommt, ich nehm euch mal wieder mit in meinen Garten und zeige euch wie ihr ein tolles Hochbeet aus Europaletten baut. Schnell, günstig, cool.

YEAH! Die Gartensaison beginnt…

Der Frühling ist für den Gärtner wohl die schönste Saison – denn alle sind hungrig darauf, in den Garten zu können.  Die Projekte, die man im Winter geplant hat, endlich umsetzen zu können. Es schreit unter den Fingernägeln quasi nach Dreck. Bei uns, in der Datsche, herrscht an vielen Stellen noch Baustelle – aber ein Herzensprojekt war das Hochbeet!

Die zu kaufenden Fertig-Varianten im Baumarkt kosten schnell an die 200 Euro, das fanden wir zu viel. Möglichkeiten das zu bauen gibt es viele und so haben wir uns etliche Youtube-Videos angeschaut und uns tolle Tipps aus der besten Garten-Community auf Insta geholt…bis wir für uns das Beste hatten. Durch Corona war das Beschaffen von Baumaterialien schwierig – und so haben wir aus unserer Chillout-Ecke ein paar Paletten gemopst!

Vorteile eines Hochbeets

Vorweg: das Tolle am Hochbeet – durch die verschiedenen Lagen im Inneren wird mehr Wärme gespeichert – und somit bekommt ihr eine schnellere und bessere Ernte. Zu dem schützt ihr eure Pflanzen vor den meisten Schädlingen wie zum Beispiel Schnecken.

Nutzt das, was im Garten anfällt – deswegen eignet sich vor allem das Frühjahr zum Bauen des Hochbeetes. So könnt ihr mehrere eh anstehende Arbeiten, wie Laub aus den Beeten harken, gleich sinnvoll miteinander verbinden.

Bauanleitung: Hochbeet aus Europaletten

Super Tipp: Pflanzeinsätze

Das brauchst du für dein Europalettenhochbeet:

  • 6 Europaletten 
  • 1 Rolle Noppenfolie
  • 1 Rolle feinmaschiger Draht  (z.B. Volierendraht)  
  • 12 Metallwinkel
  • 16 Metallverbinder
  • Holzschutzlasur- oder farbe
  • alte Pflastersteine für das umlaufende Fundament
  • Flächenpinsel, Handsäge, Holzschrauben, Bohrmaschine, Wasserwage, Handtacker und Tacker-Munition

TIPP: Europaletten kannst du am einfachsten beim Palettengroßhändler bekommen, auf dem Recyclinghof, oder guck mal bei eBay. Paletten im Baumarkt bekommst du meist nur gehobelt und bereits gestrichen. Das schafft zwar weniger Arbeit, hat meiner Meinung nach aber auch nicht den authentischen Charme der Originale.

Schritt für Schritt zum Hochbeet

Schritt 1: die Vorbereitung
Vorbereitung ist alles. Als allererstes streichst du deine Europaletten mit Holzschutz. Immerhin willst du ja nicht, dass dein Beet schnell marode wird!

Schritt 2: das Fundament
Stellt euch die Paletten so auf, wie ihr sie später haben wollt. Mit einer Handsäge sägt ihr nun an der Kante in den Rasen hinein um so die Grasfläche später entfernen zu können.

TIPP: Mit der Handsäge ist es viel leichter als die herkömmliche Vorgehensweise mit dem Spaten Grasteile auszustechen! Wir haben es bei einem anderen Beet ausprobiert und würden es nur noch mit Säge machen!

Die Paletten stellt ihr nun beiseite und sägt den Rasen in kleine Bahnen. So könnt ihr die Rasenteile nach und nach einrollen und entfernen! Nicht wegschmeißen – ihr braucht ihn noch zum Befüllen des Hochbeets! Nun wird die Fläche mit der Wasserwaage begradigt und glatt gezogen.

Auf die freigeschaffene Fläche setzt ihr nun aus alten Pflastersteinen, Rasenkanten oder ähnlichem ein umlaufendes Fundament. Mit der Wasserwaage nachmessen, ob alles gerade ist. Wichtig: kein Vollfundament – ihr wollt ja, dass die Regenwürmer von unten auch in euer Hochbeet kommen können.

Schritt 3: der Aufbau

Nun setzt ihr fünf Paletten auf das Fundament und lasst euch einen Eingang zum Arbeiten frei. Die letzte, sechste Palette wird fast zum Schluss erst reingesetzt. Für einen guten Halt verschraubt ihr nun die Europaletten an den Ecken mit Winkeln. Dort wo in der Mitte zwei gerade Teile aufeinandertreffen, bringt ihr innen und außen Metallschienen zur Befestigung an und verschraubt diese. Eine Seite macht ihr ganz zum Schluss wenn ihr das Hochbeet schließt.

Schritt 4: das Innenleben

Damit keine Wühmäuse in euer Hochbeet gelangen – die Regenwürmer aber schon – legt ihr den Boden mit Volierendraht aus. Diesen befestigt ihr mit einem Tacker an den Paletten.

Im nächsten Schritt befestigt ihr die Noppenfolie an den Innenwänden der Paletten. Viele nutzen hierfür auch Teichfolie – doch Noppenfolie sorgt dafür, dass Feuchtigkeit entweichen kann. So hält euer Hochbeet viel länger. Wir haben die Folie mit Schrauben befestigt – ihr könnt auch den Handtacker mit entsprechend langer Munition dafür nutzen.

Schritt 5: das Fertigstellen

Nun schließt ihr die Lücke mit der letzten Palette und verschraubt wie gehabt die Teile miteinander. Zum Schluss befestigt ihr auch dort den Draht und die Folie. Zum Schluss noch die letzten Metallverbinder verschrauben, fertig.

So füllst du dein Hochbeet richtig

Es gibt ein paar kleine Regeln, auf die du achten solltest. Wie hoch die einzelnen Schichten werden, ist dir und deinen Gartenabfällen überlassen. 

  1. Schicht 1: 20-30 cm. Diese Schicht dient der Drainage – nutzt dafür Baumschnitt. Aber Achtung, nicht alles Gehölz darf hinein, informiert euch vorher genau. Der Lebensbaum (Thuja) den viele als Hecke im Garten haben, ist giftig! Ebenso wie der Rhododendron.
  2. Schicht 2: circa 10 cm. Hier kommt dein ausgestochener Rasen ins Spiel. Bedecke den Baumschnitt mit der Grasfläche nach unten. Du willst ja nicht, dass das Gras in deinen Acker wächst. 
  3. Schicht 3: 15-20 cm. Laub, feines Gehölz, Rasenschnitt bildet die nächste Schicht. Ab ins Beet und festtreten.
  4. Schicht 4: 10-15 cm. Darauf füllt ihr eine Schicht aus halbreifen Kompost. Bestenfalls noch mit gereiftem Pferdemist zur Düngung. Achtung: frischer Pferdemist ist zu scharf und eine Gefahr für die Wurzeln.
  5. Schicht 5: 10 cm. Die letzte Schicht bildet wunderschöne, nahrhafte Erde. Entweder aus eurem Kompost, dem Baumarkt oder Recyclinghof. Im Baumarkt findet ihr sogar Bio-Erde speziell für Hochbeete.

Die Alternative im Hochbeet

Das Schichten-System verwenden die meisten Gärtner, da sich das Beet dank der unterschiedlichen Lagen schön erwärmt. Der Nachteil: die Schichten sacken mit dem Lauf der Zeit in sich zusammen. Nach circa acht Jahren müsst ihr das Hochbeet neu befüllen.

Die Alternative: gleich alles mit Erde befüllen!

So müsst ihr später nicht noch mal dran. Der Nachteil ist allerdings die geringere Wärmeentwicklung. Wie auch immer: ein Hochbeet ist nicht nur angesagt, sondern auch super praktisch. Und das Ernten – ohne viel Einbußen durch Schädlinge umso schöner! 

Wir werden jetzt noch Radieschen, Zwiebeln, Salate und Co anpflanzen. Und um das Beet noch Zierkies schütten. Und dann… freu ich mich die erste Karotte aus dem Boden zu ziehen und herzhaft reinzubeißen. Und ihr so? Habt ihr auch ein Hochbeet? Oder was habt ihr schon alles Tolles aus Paletten gebaut? Schreib es in die Kommentare! Wir freuen uns.

Auf die Säge, fertig, los!
Eure Wiebke

Live happy. Live green.
Deine Adebars Töchter

Deine Wiebke

Redaktioneller Artikel. Jegliche Nennungen von Marken, Orten oder Personen sind freiwillig, unbezahlt und unbeauftragt. Werbung wird in unseren Beiträgen als solche deutlich markiert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert