SCHWESTERNDIALOG: Weihnachten, die Abrechnung

von Wiebke

Das Fest der Liebe. Der Besinnlichkeit. Der Geschenke. Der Traditionen. Und jede Familie hat wohl so seine eigenen Macken. Liebevolle – oder eher weniger liebevolle. Wie es bei uns war? Wir rechnen ab…

  1. Wie hast du Weihnachten verbracht?
    WIEBKE:
    Schön. Zweigeteilt. Zur Hälfte bei den Schwiegereltern in Berlin und dann für den 25. und 26. bin ich zu unseren Eltern auf’s niedersächsische Dorf. Und ich muss sagen: die Fahrerei an Weihnachten nervt!

    MARIEKE: Zum ersten Mal war ich an den Festtagen on the road. Am 24. bei meinen Schwiegereltern im Rheingau, am 25. bei meinen Eltern bei Hildesheim und am 26. zurück in Berlin. Dafür hatte ich aber insgesamt fast drei Wochen Weihnachtsurlaub.

  2. Kirche – ja oder nein?
    WIEBKE: Tatsächlich ja – und das sogar in einer katholischen Kirche. Obwohl ich nicht mal getauft bin! Potz blitz! Am 24. Dezember bin ich mit der Familie meines Mannes in „deren“ Kirche. Auch wenn ich die Predigt nicht so doll fand, war das weihnachtliche Drumherum sehr schön. Vor allem als zum Schluss die Lichter ausgingen und die Gemeinde plus Chor „Stille Nacht“ sangen. Da war selbst ich Atheistin kirchlich richtig angetan.

    MARIEKE: Geplant war die Kinderkirche am 24. um 15:00 Uhr. Man hätte allerdings schon um 14:00 Uhr da sein müssen, um einen Platz zu ergattern. Beim Spaziergang am Morgen am sonnendurchfluteten Rheinufer haben wir uns dann kurzerhand entschlossen nicht in die Kirche zu gehen. Das Ganze wäre in Stress ausgeartet. Stattdessen haben wir dann – ganz kitschig – am Klavier mit der ganzen Familie gesungen. Und Kirche gab es für mich in der Adventszeit eh schon zwei Mal – Adventsgottesdienst und Kirchenlieder bei Kerzenschein.

  3. Wenn du auf Weihnachten zurückblickst, was war besonders toll?
    WIEBKE: Das erste Mal mit der Schwiegerfamilie den Heiligabend feiern. Denn das ist auch der Geburtstag meiner Schwiegermutter. Also für die Familie ein noch wichtigerer Tag

    MARIEKE: Das Singen der Weihnachtslieder am Klavier. So was habe ich noch nie gemacht. Am meisten blühte mein Herz auf, als meine Dreijährige Tochter mit Gesangbuch in der Hand textsicher die Lieder gesungen hat. Und nein, sie kann noch nicht lesen : )

  4. Weihnachten ist traditionell ein Fest der Familie. Was denkst du?
    WIEBKE: Auf jeden Fall! Und ich bin wahnsinnig dankbar, dass ich ne richtig tolle Familie habe. Alle lieben sich, alle verstehen sich. Ich weiß, dass das was Besonderes ist. Und ich wünsche allen, die es nicht so gut haben, dass sie verdammt tolle Freunde haben, die das auffangen.

    MARIEKE: Absolut! Ich liebe meine Familie und kann mir gar nicht vorstellen, ohne sie zu feiern.

  5. Weihnachtsmuffel oder Liebhaberin?
    WIEBKE: Auch wenn die Wichtigkeit mit dem Älterwerden natürlich vergeht, ich liebe Weihnachten! Unsere Mutter hat das ganze Haus geschmückt und die Liebe sprudelt bei uns tatsächlich aus allen Fugen. Klingt kitschig, ist es auch. Herrlich kitschig. Deswegen mag ich Weihnachten auch so.

    MARIEKE: Ich liebe Weihnachten. Auch wenn die kindliche Freude nicht mehr vorhanden ist, so freue ich mich im Vorhinein schon sehr darauf. Weihnachtsdeko, Kerzenschein, Ruhe, Familie, leckeres Essen…

  6. Geschenke auf den letzten Drücker oder Orga-Talent?
    WIEBKE: Orga-Talent. Definitiv! Im November mach ich mir schon ne Liste, wem ich was schenken will. Dann wird mittlerweile fast nur noch online gekauft. In diesem Jahr habe ich allerdings gemerkt, dass mir das sonst so verhasste Weihnachtsgedränge in den Geschäften, irgendwie doch gefehlt hat.

    MARIEKE: Ich fange immer schon frühzeitig an, die Geschenke zu besorgen. Nach und nach, wie es mir gerade so einfällt. Mein Problem ist dabei eher, dass ich am liebsten viel mehr schenken würde. Denn ich liebe es Menschen eine Freude zu machen. Ich halte mich dann aber zurück. Denn bei meiner Familie gab es nie übermäßig viele Geschenke. Bewusster Konsum : )

  7. Hand auf’s Herz: gabs ein Geschenk was du gern umtauschen würdest?
    WIEBKE: Ja, nein. Ach ich weiß nicht. Meine Schwiegeroma hat mir Kuschel-Socken geschenkt. Rosa uns aus fiesem Plastik. Beim ersten Tragen merke ich schon: die fusseln nur und halten nicht mal warm. Aber als sie sagte, dass sie allen Enkeltöchtern diese Socken geschenkt hat, war ich einfach gerührt. Und ganz ehrlich: deswegen würde ich sie nie umtauschen!

    MARIEKE: Nein. Eines entspricht nicht ganz meinen Vorstellungen. Aber ich werde es mal testen. Vielleicht ändere ich ja noch meine Meinung.

  8. Was hast du von deiner Schwester geschenkt bekommen und mal ehrlich: magst du es?
    WIEBKE: OMG. Ich muss wirklich gerade nachdenken. Peinlich. Aber das zeigt: mir sind Geschenke wirklich nicht wichtig. Ich beschenke total gerne, aber ich bräuchte für mich selbst keine Geschenke. Echt nicht. Ah, Moment:  das Gartenjahr-Buch von Manufactum! 🙂 Super Geschenk – aber leider hab ich schon zwei ähnliche.

    MARIEKE: Etwas, was ich mir gewünscht habe: ein schwarzes Schälchen, was von einem Affen getragen wird. Das passt perfekt zu meiner geliebten „Borreltijd“. Das ist das niederländische Wort für Aperitif. Ich mag das mit Gin & Tonic und Nüsschen am frühen Abend.

  9. Was gab’s zu essen?
    WIEBKE: An Heiligabend gab es mittags bei den Schwiegergroßeltern Kassler. Mit Klößen, Kartoffeln, Sauerkraut und Rosenkohl. Abends, beim Geburtstag der Schwiegermama Bettina wurde groß aufgetischt: Gänsebrust, „Häckerle“, also eine Art Matjes-Tartar, Mettigel, toller Käse, Lachs-Dillschnittchen, Kaviar-Eier, Kartoffelsalat mit Würstchen, verschiedene Brotsorten, … Am 1. Weihnachtstag, also Bescherung Nummer zwei, hatten wir wieder unser „Wittnebensches Buffet der Kleinigkeiten“. Datteln im Speckmantel, Gemüsesticks mit Dip, Mini-Buletten, Chicoree-Schiffchen mit Lachs und Kaviar, Käsespieße, Schweine-Medaillons mit Cumberland-Soße auf Toast, …

    MARIEKE: Wegen dem Umherreisen gab es sowohl am 24. als auch am 25. Geschenke. Dazu gab’s klassisch Häppchen – kalt und warm. Dann kann gemütlich ausgepackt und nebenbei gesnackt werden. Ehrlich gesagt kann ich mir am „Päckenabend“ gar kein gesetztes Essen vorstellen.

  10. Viele fühlen sich nach den Festtagen total überfressen. Du auch?
    WIEBKE: Nee, aber das hatte ich auch noch nie, das Gefühl. Klar, es dreht sich an diesen Tagen förmlich nur ums Essen, aber überfressen hab ich mich noch nie. Maßlosigkeit, auch hinsichtlich des Alkohols, ist eh nicht so unser Familiending. Klingt brav, oder?

    MARIEKE: Nö. Und das Gefühl hatte ich noch nie. Denn bei mir gibt es an Festtagen, genauso wie an meinen Wochenenden, immer ein ausgedehntes Frühstück und dann erst wieder Abendessen. Wer mag, snackt zwischendurch was Kleines. Und auch bei Gans, Klößen und Rotkohl schlage ich nicht maßlos zu.

  11. Was ist dir an Weihnachten generell am wichtigsten?
    WIEBKE: Harmonie!!! Dass sich alle miteinander verstehen und kein Streit entsteht. Echt. Auch im Vorfeld. Weihnachten ist für mich irgendwie heilig. Menschen (egal ob Eltern, Kinder oder der Partner), die drohen „dann fällt Weihnachten halt aus“, gehören für mich in eine Nachschulung. So was darf man nicht sagen.

    MARIEKE: Gute Laune. Ich mag es nicht, wenn sich jemand streitet oder miesepetrig durch die Gegend läuft – generell nicht und an Weihnachten schon gar nicht.

One thought on “SCHWESTERNDIALOG: Weihnachten, die Abrechnung

  1. Toller Dialog!! Wiebke, das du eigentlich keine Geschenke brauchst, kommt mir bekannt vor….Papa braucht auch nichts und freut sich über jeden Gechenk… Ich sammle Eure wünsche über das ganze Jahr. Oft vergessene wünsche werden dann ausgepackt . ?

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