Richtig gehört. Ja, bald ist wieder Valentinstag. Anstelle Blumen, Pralinen oder Schmuck… kocht doch mal für eure(n) Liebste(n)! Noch besser: kocht zusammen! Und zwar mit Hintergedanken. Mit diesem schnellgekochten 3-Gänge-Menü habt ihr auf jeden Fall Spaß. Zuerst auf dem Teller… was ihr dann draus macht, hey, darauf haben wir dann keinen Einfluss mehr.
Man kann über diesen Tag denken was man will. Kommerz hin oder her – ist es nicht einfach mal schön, die Liebe zu feiern? Wir sagen ja! Unbedingt. Und da Liebe nun mal sprichwörtlich durch den Magen geht und auch an diesem Tag gegessen werden muss, haben wir uns ein tolles Menü für euch ausgedacht.
Unser Anspruch: es muss lecker sein, überraschende Aromen besitzen, schnell zu kochen sein und man sollte keinen Stein danach im Magen haben. Wer weiß, was man nach dem Essen noch vorhat…
Unsere aphrodisierenden Stargäste:
Muskat, Chili, Safran, Vanille, Schokolade, Granatapfel, Erdbeeren, Petersilie, Sellerie und Rosmarin.
Aphrodite, die Göttin der Liebe, wäre bestimmt verdammt stolz auf uns! Denn mit diesem konzipierten Menü treffen wir genau ihren Geschmack: alles was „scharf machen“ soll, ist drin.
Die süße Vanille überrascht zum Beispiel im Salatdressing, die Muskatnuss hingegen im Dessert. Denn immerhin kann die kribbelige Überraschung ja schon am Esstisch beginnen. Also Vorhang auf für das aphrodisierende Drei-Gänge-Menü zum Valentinstag…
Valentins-Dinner
1. Adebars Valentinssalat
2. Muscheltopf à la Adebars Töchter
3. Adebars Matcha-Waffeln
Für den ersten Gang machen wir uns die folgenden Scharfmacher zu Nutze:
Vanille, Muskat, Chili und Granatapfel – die Scharfmacher in der Vorspeise
Beim ganzen Menü denke ich an die Profikoch-Grundregel:
„Damit ein Gericht perfekt ist, braucht es alle fünf Grundgeschmäcker. Etwas Süßes, etwas Salziges, etwas Bitteres, etwas Saures und… Unami.“
Unami? Das steht für Protein. Den Geschmack kann man am besten mit herzhaften und fettigen Dingen erreichen. Also, ran an die Messer…. oder eher gesagt an die herzförmigen Ausstechformen, es wird gekocht. Cheers, auf die Liebe! Und gutes Gelingen. Berichtet, wie es war.
Rezept
Adebars Valentinssalat
(für 2 Personen)
Zutaten:
1 große Handvoll Wilkräutersalat mit essbaren Blumen
1 große gekochte Rote Beete (geht auch direkt aus der Packung)
1 halber Granatapfel
1/2 Packung cremigen Schaf- oder Kuhmilchkäse
1 Dürümbrot (alternativ weiche Tortilla)
Für das Dressing:
1/2 Vanillestange
1 El Pflanzenöl mit Zitrone (z.B. von Kunella)
1/2 El roter Balsamico Essig
etwas frischgeriebenen Muskat
ein Hauch Chili
Salz
Pfeffer
So geht’s:
Schaut euch zuerst eure Ausstechform an. Die Größe der Beete sucht ihr dann nach der Größe der Ausstechform aus. Die Rote Beete in dünne Scheiben schneiden. Am leichtesten geht das mit einer guten Reibe oder dem Käsehobel. Herzen ausstechen und auch das Negativ behalten.
Den Salat mit den Blüten vorsichtig waschen. Den Granatapfel halbieren, an den Seiten etwas drücken und mit einem Kochlöffel obendrauf klopfen. Die Kerne in einer Schüssel auffangen und vom weißen Fruchtfleisch befreien. Ein grandioser Tipp, den Jamie Oliver sich bei seinem Azubi abgeschaut hat! Den cremigen Käse würfeln.
Das Dressing aus den oben genannten Zutaten mixen. Am einfachsten verbinden sich die Komponenten, wenn man sie wie ein Bartender schüttelt. Dafür eignet sich ein altes Marmeladenglas super! Hält dich beim Schütteln und wenn man zu viel Dressing hat, kann man es so schnell im Kühlschrank aufbewahren.
Den Salat in der Mitte eines großen flachen Tellers drapieren. Drumherum verteilt ihr die Rote Beete Herzen. Granatpfelkerne, Käse und Dressing drüber. Zum Schluss legt ihr die Blüten oben auf den Salat.
Das Ganze könnt ihr als einen großen Salat zum zu zweit dran Naschen anrichten… oder auf zwei großen, flachen Tellern. Brot gibts natürlich auch dazu – aber in Herzform. Dazu aus einem Dürümbrot Herzen ausstechen und mit etwas Fett in der Pfanne knusprig braten.
Scharfmacher in der Hauptspeise: Muskat, Rosmarin, Chili, Safran, Sellerie und Petersilie
Dazu gibt es noch jede Menge Eiweiß – in Form von Miesmuscheln. Die machen satt aber nicht dick. Achtung Flachwitz: und Eiweiß ist ja immer gut – besonders für den Mann.
Mal ehrlich: diese Hauptspeise ist deswegen so genial, weil sie schnell zu kochen ist, fast jedem schmeckt und nicht nur durch die Hitze aufwärmt. Dafür sorgen an dieser Stelle auch die folgenden aphrodisierenden Lebensmittel: Chili, Muskat, Safran, Rosmarin, Petersilie und Sellerie.
Rezept
Muscheltopf à la Adebars Töchter
(für 2 Personen)
Zutaten:
1 kg frische Miesmuscheln (gibt’s sogar bei Lidl)
2 Dosen Tomaten, natur, gestückelt
2 Zwiebeln
1/4 Knollensellerie
1/2 Petersilienwurzel
1/2 Stange Lauch
4-5 kleine Kartoffeln
5 Sardellenfilets
2 kleine rote Chillis (ohne Kerne) alternativ 1/2 Tl Chilliflocken
1/2 Tl Safran
100 ml trockener Rotwein
kleine Handvoll Rosmarinzweige
3 Knoblauchzehen (bestenfalls seit ihr nach dem Essen eh zu zweit) 😉
500 ml Wasser
Salz
Pfeffer
Chili
Muskat
etwas Olivenöl zum Anbraten
So geht’s:
Alles Gemüse klein würfeln. Auch die Kartoffeln. Wirklich klein. Warum? Wir wollen, dass das Gemüse sich in den (im Topf sich öffnenden) Muscheln verfängt. So bekommen die Meeresfrüchte noch mehr Aroma. Die Kartoffeln müssen auf Grund der verkürzten Garzeit ebenfalls klein sein.
In einem großen Topf (am besten ihr nehmt einen richtigen Muscheltopf) das Gemüse in etwas Olivenöl anbraten. Die Sardellenfilets hinzugeben und unterrühren. Sie lösen sich in der Hitze von alleine auf.
Das Ganze mit Rotwein ablöschen. Rosmarin fein hacken, ebenso den Knoblauch. Beides zusammen mit den Dosentomaten in den großen Topf geben. Salz, Pfeffer, Safran, Muskat und Chili hinzu, umrühren und mit Wasser auffüllen. Circa 20 Minuten ohne Deckel köcheln lassen. Dann macht ihr euch in der Zwischenzeit an die Meeresfrüchte.
Mit diesen Tipps und Tricks
erfährst du, wie du Muscheln am besten wäschst
Miesmuscheln – für uns ein Hochgenuss! Aber Achtung: eine schlechte Muschel kann ganz schön auf den Bauch schlagen. Aber keine Angst, diese Tipps helfen dir. Die Muscheln unter fließendem Wasser abspülen. Dabei jede einzelne Muscheln prüfen: ist die Schale kaputt, ab damit in den Müll.
Denkt dran: die Muscheln, die ihr in den Händen haltet, leben noch zu dem Zeitpunkt. Ihre natürliche Reaktion im Süßwasser: sie schließen sich. Sollte eine Muschel sich daher nicht von alleine schließen, klopft ein paar Mal oben drauf. Schließt sie sich noch immer nicht, sortiert auch sie besser aus.
Wenn die Muscheln auf dem Teller sind und sie lassen sich dann nicht öffnen: wegschmeißen! Das Prüfen erscheint nervig, aber denkt dran: besser als von Schmerzen und Übelkeit geplagt zu sein!
Die Muscheln in den großen Topf zum Gemüse geben, Deckel drauf und bei hoher Hitze circa 8 Minuten kochen.
Ich weiß, Sterneköche empfehlen eine geringere Garzeit. Da mich aber mal eine Muschel geplagt hat, gehe ich damit auf Nummer sicher. Ich mag sie durch. Solltet ihr das anders sehen, kocht die Kartoffelwürfel einfach separat und fügt sie später wieder dazu.
Baguette in dünne Scheiben schneiden und in ein wenig Olivenöl in der Pfanne anrösten. Fertig.
Eine Collage aus Erdbeeren, Schokolade, Vanille und Muskat – die Scharfmacher im Dessert
Ganz ehrlich: wer mag keine Waffeln? Warte, ich kenne tatsächlich eine – aber das verdränge ich an dieser Stelle schnell wieder. Fakt ist: in den meisten Köpfen werden Kindheitserinnerungen wach. Warme, süße Waffeln. Yeah. Zum Fest der Liebe in klassischer Herzform. Klar.
Außerdem wollten wir bewusst ein wenig Kleckerpotential mit einbauen. Davor floss bei euch ja vielleicht schon etwas Wein, der Alltag ist spätestens beim Dessert verflogen, ihr füttert euch gegenseitig mit den Waffelherzen… Hallo? Wenn Kitsch, dann aber ordentlich.
Die aphrodisierenden Stars an dieser Stelle: Erdbeeren, Schokolade, Muskat und Vanille. Doch der eigentliche Star ist der japanische Tee. Matcha. Dieses feingemahlene Teepulver wird hier in die Sahne gerührt. Die wird dadurch schön grün und erhält den leicht bittersüßen Teegeschmack der einfach wahnsinnig lecker ist. Bitte erschreckt nur nicht, wenn ihr Matcha das erste Mal kaufen wollt: der Tee ist nicht gerade billig. Aber es lohnt sich!
Rezept
Adebars Matcha-Waffeln
(für 2 Personen)
Zutaten
Für die Waffeln:
150 gr Mehl
150 gr Butter
125 gr Zucker
1 Tütchen Vanillezucker
3 Eier
Für die Matcha-Creme:
200 ml Sahne
1/2 Vanillestange (den Rest von der Vorspeise)
1 Tl Matchapulver
2 Tl Zucker
etwas Muskat
1 Block Zartbitterkuvertüre
6 große Erdbeeren
Puderzucker zum Verzieren
etwas Raps- oder Sonnenblumenöl zum Waffeln backen
So geht’s:
Waffeln wie üblich backen – aber natürlich in der klassischen Herzform. Ist ja Valentinstag! Abkühlen lassen. Für die Creme: Sahne mit Vanille, Zucker und dem Matchapulver steif schlagen. Kühl stellen. Dann die Erdbeeren in dünne Scheiben schneiden, etwas zuckern und kurz ziehen lassen. In der Zwischenzeit die Schokolade grob hacken.
Die Waffeln vorsichtig in ihre Herzen brechen. Hey, an dieser Stelle ist es völlig ok, ein Herz zu brechen. Haha! Auf einem Teller (oder einer Schale) ein Ring aus Erdbeeren formen. In die Mitte kommt dann der Waffelturm. Dazu ein Herz mit Matcha-Sahne bestreichen, eine Erdbeerscheibe drauf und mit Schokoraspeln bestreuen.
Das ganze Prozedere 3-4 mal wiederholen (je nachdem wie groß euer Hunger ist) und übereinander schichten. Zum Schluss noch etxra Schokoraspel darüber und etwas Puderzucker. Fertig. Jetzt nur noch kühl stellen – bestenfalls einfach vor die Tür oder auf den Balkon. Im Februar ist es ja meist noch knackig kalt draußen. Spart Platz im Kühlschrank und ist nachhaltig weil es Energie spart.
Die einzelnen Herzen könnt ihr nacheinander abnehmen und mit den Fingern wie ein Brot essen. Beachte: immer etwas Sahne im Mundwinkel lassen damit dein Gegenüber es wegküssen kann. 🙂
Und… wirkt’s?
Wir haben den Test gemacht! Für euch und für das Probekochen habe ich den Valentinstag für meinen Mann Nino und mich schon mal vorgezogen. Ich hab ihn bekocht. Doch hat’s auch was gebracht, das ganze aphrotisierende Essen?
Nino war auf jeden Fall gerührt von all den Herzen. Den Salat braucht er aber nicht noch mal – das liegt aber eher daran, dass er generell kein Salat-Fan ist. Uups, habe ich wohl ignoriert 😉 Haupt- und Vorspeise haben ihn jedoch total überzeugt.
Und von der Tatsache an sich, unter der Woche ein Drei-Gänge-Menü zu bekommen, was so voller Liebe steckt, war er besonders angetan. Denn das schmeckt man tatsächlich, die Liebe. Irgendwie. Aber, ich bin ehrlich: ich hab nichts gemerkt außer dass es verdammt lecker war.
Ist ja die Hauptsache!
Live happy. Live green.
Deine Adebars Töchter
Deine Wiebke
Redaktioneller Artikel. Jegliche Nennungen von Marken, Orten oder Personen sind freiwillig, unbezahlt und unbeauftragt. Werbung wird in unseren Beiträgen als solche deutlich markiert.
Schwesterherz, da hast du dich mal wieder selbst übertroffen. Chapeau!