GESTATTEN DATSCHE – Es wird

von Wiebke

Manchmal gab es Momente, da hatte ich keinen Bock mehr. Hätte sie am liebsten wieder verkauft, die Datsche. Zu viel. Viel zu viel Baustellen. Große und Kleine. Heute denke ich: ein Glück hast du sie behalten! Manchmal heißt es im Leben: Augen zu und durch. Auch hier. Aber: es geht voran! Kommt, ich nehm euch ne Runde mit in unseren Garten. Raus, nach Brandenburg.

Draußen, in Brandenburg. In mitten von Seen und mit der Spree fast direkt vor der Haustür – da liegt unsere Datsche. Da wo Kuhherden grasen, Wildbienen sich in die Erde buddeln und Waschbären nach der x-ten Schlafgelegenheit suchen. 

Apropos Waschbären

Wusstet hier, das Deutschland eine Waschbärenplage hat? Ja. Der NaBu (Naturschutzbund) hat mir dazu erzählt: „Die kleinen Bären sind aus Amerika zu uns gekommen. Hier leben sie wie im Paradies: überall Komposte, Biomüll und am besten: keine natürlichen Feinde“

Außer wir Menschen wohl. Das sorgt also für eine Waschbäreninvasion. Besonders angeblich in Brandenburg. Kann ich bestätigen: Herzlich Willkommen. Unsere Datsche steht in Brandenburg.

Jetzt mal mit Schrotthaufen 😉

Wir haben neben dem Wohnhaus noch eine Werkstatt, eine Kammer und eine Garage. Alles kunterbunt zusammengebaut von den vorherigen Pächtern. Im Werkstattdach hatten wir bis vor wenigen Tagen noch Untermieter! Schwarzfahrer sozusagen, denn wir haben sie nicht eingeladen. Seit zwei Jahren hatten wir den Verdacht: hier lebt doch ein Tier! Aber nie haben wir was gesehen… bis auf Kot und Remmidemmi-Spuren. Nur die Dämmung rieselte aus dem Werkstattdach.

Hilfe, wir haben Untermieter

Jetzt, vor ein paar Wochen haben wir nochmal alles abgeklopft um zu überprüfen, ob da also noch wer wohnt. Zuvor hatten wir einen Teil der Lattung rausgenommen – aber nichts gesehen. Dann, vor ein paar Wochen also, hörten wir ein gurrendes Gekreische.

Mit zwei Handytaschenlampen und Kamera haben wir sie dann entdeckt: Mama Waschbär und ein paar Babies. Zusammengekauert in der letzten Ecke unseres Werkstattdaches. Hmm. Wir schwanken noch jetzt zwischen „Ach wie süß!“ und „Ach du Sche***!“

Was haben wir gemacht? Gegoogelt, telefoniert… doch alle verweisen nur an den Revierjäger. Und den hab ich schon letztes Jahr kontaktiert – unfreundlich und steinalt. Nein, das will ich selbst den Waschbären nicht antun. Also haben wir es mit Vertreiben versucht – wir haben sie geärgert. Mit Klopfen ans Dach und Licht ins Dunkle. Und ein paar Tage später… waren sie weg. Die Mama hat wahrscheinlich Gefahr gewittert (und unseren Hund Carlos) und hat die Jungen in Sicherheit gebracht. Wird sicher hier in der Nähe sein – Waschbären haben mehrere „Wohnungen“. 

Jetzt haben wir mit Kaninchendraht alles bombendicht gemacht, dass sie bestimmt woanders ihre Kleinen großziehen wird. Zum Kaffee darf sie ger vorbeikommen, aber bei uns im Dach wollen wir sie nicht haben. Besonders, nach dem Eb, unser amerikanischer Freund, sagte, dass die Waschbären auch nicht ungefährlich für Hunde sind… Nein, da hat unser Hund Carlos Vorrang.

Es wird, es wird!

Ich muss feststellen: jetzt ist es herrlich reinzukommen! Das war es lange vorher nicht. Überall lag was rum, der Wintergarten war eine zweite Werkstatt, überall noch Reste vom Malern. Kisten, Kisten, Kisten. Wir waren definitiv lieber draußen als drinnen. Ab heute, könnte sich das ändern. Denn: es wird! Wie gesagt. 

Fangen wir von vorne an: der Garten. Da liegt leider noch immer der ganze Schrott der Vormieter. Wer diesen Blog schon etwas länger liest, kennt ihn, meinen Schrotthaufen 1 und 2. Das ist also bereits der zweite dieser Größe. Leider kein Sperrmüll, sondern Bauschrott.

Schrotthaufen Nummer zwei

Hört das denn eigentlich nie auf? Doch jetzt. Denn: es wird! Die Angebote für den Container sind bereits eingeholt, wir brauchen nur noch einen Termin.

Die Beete sind gesäubert vom ersten Unkraut und die Triebe kriegen mehr und mehr Kraft. Um das Natürliche nicht zu verlieren, wollen wir ein „wildes Beet“ wo wir nichts machen werden. Nicht mähen, pflanzen oder sonst was verändern. Dafür haben wir schon mal Bretter zum Andeuten gelegt.

Hassliebe: Rosen

Vor unserem Haus stehen bestimmt sechs Rosen. Schön – aber stachelig. Und deswegen verstehe ich keinen Gärtner, der sich absichtlich einen solchen Feind in den Garten holt. Ich mag das einfach nicht, wenn jemand in meinen grünen vier Wänden so kratzbürstig ist. Aber jetzt wo sie schonmal da sind, dürfen sie bleiben. Amen. Dafür werden sie jetzt aber eingedämmt – wir haben Balken als Begrenzung. Die liegen da erst mal zur Probe. Es wird.

Als nächstes kommt erst mal der Sichtschutz dran. Unsere lieben Nachbarn, der Peter mit seiner Frau, können den Garten alterstechnisch nicht mehr halten. Neue Käufer sind angeblich schon im Gespräch. Guter Zeitpunkt jetzt ne Wand zu ziehen, bevor man nachher Gemeckere hat. 

Sie müssen in Schach gehalten werden, die Rosen

Die große Vorher-Nachher-Show

Taddaaaa… das ist unser „Wintergarten“. Früher mal ein Windfang, dann eine Werkstatt, dann Mülllager. Jetzt Wellness-Oase. Wie Phoenix aus der Asche quasi. Ok, das ist übertrieben. Dennoch: wir sind stolz. Der ganze Mist ist raus, es wurde gesaugt und sogar die Fenster geputzt. Dazu noch ein paar Sessel, Tisch, Garderobe. 1a Teamarbeit mit meinem Mann Nino. Hier wird auch in Zukunft noch viel passieren: eine Wand kommt noch raus, der Boden wird wie auf der Terrasse mit Holz verlegt… 

Der „Livingroom“: links Küche (nicht im Bild), rechts Esstisch und später Gästesofa. Endlich alle Kisten weg. Aussortiert, einsortiert, weggeworfen. Dekoriert, gesaugt, gewischt, geschrubbt, gewienert. Unsere Bestellliste beim schwedischen Möbelhaus liegt online bereit – dann kommt der Küchencounter mit Herd. Momentan kochen wir noch mit einer zweiflammigen Elektrokochplatte. Und haben als Luxus einen Mini-Ofen vom Discounter. Für wenn’s mal schnell gehen soll: Fertig-Pizzabaguettes. Eine Pizza würde gar nicht reinpassen, so klein ist der Ofen. Haha.

Endlich aufgeräumt

Das Schlafzimmer, oder Kaminzimmer genannt. Hier kann man es sich gemütlich machen, wenn es draußen mal kalt ist. Einfach Feuer machen. Herrlich! Diesen Raum hatten wir zu Beginn schon halbwegs nett gemacht. Auch jetzt ist er lange noch nicht im Endzustand – aber man muss sich seine Baustelle immer wieder schön machen. Mit den Mitteln, die halt nun mal zur Verfügung stehen. 

Und so hab ich das Schlafzimmer bestimmt schon sechs Mal umgeräumt. Schrank hier oder da. Bett hier oder da, oder doch ganz wo anders. So wie am Anfang steht nichts mehr – es groovt sich ein. Und das fühlt sich gut an.

Zimmer, wechsel dich!

Es wächst organisch. Das zu akzeptieren fiel mir aber nicht immer leicht. Echt nicht. Ich kann schon ganz schön perfektionistisch sein. Kleine Dinge ärgern mich manchmal so sehr, dass ich die Lösung gern sofort hätte. Nur leider stoße ich dabei oft an die Grenzen meiner handwerklichen Fähigkeiten. Dachdecken, schreinern, Elekronik. Kann ich nun mal nicht. Leider auch mein Mann nicht – aber dafür hat er super Kontakte. Es wird!

Das Bad! Anfangs war ich von den Fliesen in Petrol begeistert. Dann, beim dritten Hinsehen nicht mehr so ganz. Die vorherigen Pächter hatten wohl  eine Liebe zum Bohren. Mittenrein, nicht in die Fuge. Toll! So werden wir wohl irgendwann mal wirklich das Bad erneuern – aber jetzt wird es aufgehübscht. Doch da ist noch das Sorgenkind: der Boiler. Der von mir engagierte Elektriker hat bei der Kabelverlegung einfach mal ALLE Leitungen gekappt – und sich dann nicht mehr auf der Baustelle gezeigt. Den Boiler gucken sich Nino mit Kumpel Marci am Wochenende an – drückt die Daumen für mich, dass sie das alte Ding schnell ans Stromnetz kriegen.

Der zweite Raum, vor dem Duschbad, ist das erweiterte Bad. Vorher war das mal ein kleiner Flur mit einer kaputten Tür nach draußen. Aber warum zwei Türen? Bei einem Erdgeschoss dienen auch die Fenster als Fluchtweg. Also haben wir die Tür rausholen, ein Fenster einbauen und das Bad mit Holzpaneelen versehen lassen. So hat man vorne viel Platz am Waschbecken und hinten Platz zum Duschen. Wie überall, fehlen hier noch schöne Lampen. Man, aber mit Wandlampen tu ich mich echt schwer. Die Auswahl gefällt mir einfach nicht so dolle… Hat jemand einen Rat?

Hilfe: Wandlampen gesucht

Ja, das ist er, der Stand der Dinge. Vieles passt noch nicht ganz zusammen, gerade in Sachen Möbel und Deko. Aber: die Datsche lebt! Sie wäschst, verändert sich und gedeiht. Mal mehr oder weniger langsam. Mal rasant. Mal gar nicht. Hauptsache, wir haben Spaß dort. Das Arbeitstempo bestimmt zuletzt eh immer das Wetter.

Unser Traum vom Sommerhaus

Irgendwann, da würd ich im Sommer gern ganz fest dort wohnen. Ich liebe die Natur einfach zu sehr. Dann könnte ich noch mehr buddeln, basteln und bohren. Ich sag euch: das macht so viel Spaß! Ich verstehe jeden der mit diesem Traum spielt. Macht es! Es ist wunderbar sein eigenes Stück Grün zu haben. Es zu besäen, es zu gestalten, es zu beobachten. 

Ich freu mich auf warme Sommerabende am Feuer, auf Sternschnuppen und ganz viel Erde unter den Fingernägeln. Ich will ein Mädelswochenende mit BBQ und Drinks! Ich glaub, die lade ich gleich mal ein… Bald schon habe ich meine vollausgestattete Küche. Dann kann ich da sogar backen. Ich raste aus! Und richtig Freunde bekochen. Hach, herrlich! Hoffentlich finde ich bald auch mal ein paar schöne Wandlampen. Das ist ein Thema, halleluja. Bis dahin erfreue ich mich an Details, wie denen hier…

Ich kann euch nur sagen, dass so ein eigener Garten etwas Wundervolles ist. Für mich gehört das definitiv zu unserer Rubrik „Schöner Wohnen“. Für mich ein riesiges Stück Lebensqualität. Auch wenn die Datsche noch nicht mal fertig ist. Aber wie gesagt: es wird…

Live happy. Live green.
Deine Adebars Töchter

Deine Wiebke

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3 thoughts on “GESTATTEN DATSCHE – Es wird

  1. Ah, so schön. Wie groß ist das dazugehörige Grundstück?
    Kann man da Campen? Vll komm ich mal rum und helfe ne Runde mit.

    Und Waschbären???? Wisst ich gar nicht!!
    Grausig!

    1. Danke, liebe Jules! 🙂 Jaaaa, komm rum, es passen mindestens 4 Zelte in den Garten :)) Langsam wird es. Das Grundstück hat 350qm… nicht zu groß, nicht zu klein. Und ein Glück haben wir jetzt wieder mehr Platz – die Waschbären sind weg.

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