Grooven, schwofen, rocken – warum Tanzen so wichtig ist

von Marieke

Seit Menschengedenken tanzt der Mensch – zu Hochzeiten, Beerdigungen, um den Regen herbei zu tanzen, als Fruchtbarkeitsritual oder einfach so zum Spaß. Doch warum tanzen wir mit zunehmendem Alter weniger? Was hat Tanzen mit Sex zu tun? Warum ist uns Tanzen vielen sogar peinlich? Eins ist klar: es ist Zeit zum Tanzen!

Tanzen: ein Lebensgefühl

Tanzen gehört in manchen Ländern zum Leben und zur Kultur dazu. In Ecuador oder in der Dominikanischen Republik zum Beispiel ist der Merengue Teil der Lebenskultur. Jung und alt, Männer und Frauen tanzen. Kaum reist man in eines der Länder, möchte man mitmachen – und tut es auch!

Das gute am Tanz: er funktioniert auch ohne Worte. So kommt der ein oder andere Urlaubsflirt auch schon mal nonverbal zu stande ; )

Aber wieso tanzen wir im Urlaub – nur nicht zu Hause? Weil uns keiner kennt? Weil wir uns mal so richtig gehen lasen können, ohne das es uns peinlich sein muss? Wer hat überhaupt gesagt, dass Tanzen peinlich ist? Zugegeben, jeder hat seinen eigenen Tanzstil, aber das macht uns doch gerade aus. Und da der klassische Standardtanz ja eh gefühlt vom Aussterben bedroht ist, kann man ja freestyle mäßig machen was man will.

Kinder tanzen. Einfach so, ohne das Gefühl von Bewertung

Bei uns zu Hause wird (wieder) viel getanzt. Ich habe schon immer gerne getanzt. Aber zu Hause habe ich es weniger gemacht. Seitdem wir Kinder haben, wird fast täglich die Musik aufgedreht und losgetanzt. Und es macht jede Menge Spaß. Dabei ist es ganz egal ob es Simone Sommerland ist, ZAZ oder Kings of Leon. Ok, meistens sind es doch Kinderlieder, die zum Mitmachen und Klatschen animieren ; )

Das Schöne an den Kindern ist, dass sie einfach loslegen. So, wie es ihnen gerade in den Sinn kommt. Dabei wird nicht darauf geachtet, was der andere wohl von einem denken könnte. Abgucken machen sie schon. Oder nennen wir es „inspirieren lassen“. Getanzt wird, wo es den Kids gerade in den Sinn kommt – zu Hause, im Supermarkt oder auf der Straße. Ich finde, da können wir uns ordentlich ne Scheibe von abschneiden.

Tanz und Rhythmus gehören zusammen

„Mit etwa zehn Monaten – noch bevor viele von den kleinen Kindern sprechen oder singen können – fangen die Kleinen spontan an, zu Musik zu tanzen.“ 

Forscher der Berliner Charité

Das kann ich nur bestätigen. Mein einjähriger Sohn Piet ist jetzt schon leidenschaftlicher Tänzer und trommelt nur zu gern mit allen möglichen Gegenständen. Mal sehen wie das ist, wenn er 18 ist. Ob er sich dann auch peinlich berührt mit seinem Bier am Ende der Tanzfläche versteckt?

Wieso ist es uns peinlich zu tanzen?

Warum wird uns das Tanzen irgendwann peinlich? Warum fühlen wir uns beobachtet? Und wieso ist es in Deutschland gang und gebe, dass die Männer Bier trinkend an der Bar stehen und den Frauen beim Tanzen zuschauen? Wieso wird nicht mehr als Paar getanzt, sondern jeder für sich alleine? Das Tanzen scheint uns ja eigentlich im Blut zu liegen…

Umso mehr habe ich mich letztens gefreut, als unser neuer studentischer Mitarbeiter mir bei der Arbeit erzählte, dass er seit Kindesbeinen an tanzt. Mal Hip Hop, mal Breakdance, mal Standardtanz. Und ich muss zugeben, man sieht es an seinem athletischen Körper und seinem geraden Gang.

Auch auf Mauritius, unserem letzten großen Urlaub, habe ich wieder viele tanzende Männer gesehen. Alleine, einfach so, im Sonnenuntergang am Strand mit dem Glas Rum in der Hand. Coole Musik und Spaß haben. Ist das nicht ein erstrebenswertes Lebensgefühl? 

Andere Länder, andere Rhythmen, andere Riten

Das Ding mit dem Schamgefühl

Wir haben ein (Körper- )Bewusstsein und das führt zu einem Schamgefühl. Dann, wenn etwas nicht so ist, wie wir es uns wünschen. Dann, wenn wir uns unsicher sind oder beobachtet fühlen. Und die Scham nimmt zu, wenn unser Unwohlsein dem Gegenüber auffällt. Ertappt!

„Die Forschung hat gezeigt, dass wir unsere Handlungen an dem ausrichten, was wir in unserer Umwelt als normales Verhalten wahrnehmen.“

Jennifer Jacquet, New York University

Ich hab‘ keine Angst vor Gefahr. Hörst du mich Gefahr, ich lach‘ dir ins Gesicht. Ha ha ha ha!

Kennt ihr ihn auch, diesen Satz aus dem Disney Film König der Löwen? Ist toll, oder? Und so sollten wir auch denken, wenn wir uns auf der Tanzfläche bewegen – oder einfach Lust haben, hier und jetzt zu tanzen.

Tanz als Sport

Beim Sport macht man das, was der Trainer einem vormacht. Ganz egal wie es aussieht. Man ist ja nicht allein. Man sportelt bzw, tanzt in der Gruppe. Nicht umsonst ist Zumba, ein Sport, bei dem zu Merengue Musik getanzt wird, hoch im Kurs. Ein Kurs, bei dem nicht nur der Sport im Vordergrund steht, sondern auch das positive Lebensgefühl. Ich komme immer wie ein grinsendes Honigkuchenpferd aus dem Kurs raus : ) 

Und dann gibt’s da ja noch Ballet, Burlesque Tanzen, …

Tanzen und die Sache mit dem Sex

Der Tango ist der vertikale Ausdruck eines horizontalen Verlangens.“

George Bernard Shaw

Amüsant dieses Zitat. Aber es ist schon wahr, dass wenn man sich sexy auf der Tanzfläche bewegt, die Blicke des Anderen spürt und ins Flirten kommt. Was denkt ihr? Oder nehmen wir mal Tanzshows. Die sind teilweise schon verdammt sexy, wenn sich gut durchtrainierte Körper sinnlich und gekonnt im Rhythmus bewegen. 

Und – Sex hin oder her – beim Paartanz kommt man sich auf jeden Fall ganz nah. Eine Freundin von mir hat ihrem Mann zum 40. Geburtstag einen Tanzkurs geschenkt. Und ganz ehrlich liebäugle ich auch damit, so etwas mit meinem Mann zu machen. Einmal in der Woche sich gemeinsam zur Musik zu bewegen. Sich auf nichts anderes zu konzentrieren, als auf die Schritte und den Rhythmus. Sich in die Augen schauen. Sich berühren.

Zugegeben: bei uns war der Hochzeitstanz ein Kraftakt mit jeder Menge Übung ; )

Berührungen sind lebenswichtig

Berührungen sind lebenswichtig. Wie oft hat mein Vater der Landarzt erzählt, dass alte Menschen sich nach Berührungen sehnen. Wie gut tut dann die Physio, die Fußpflege oder ein Tanz mit einem Clown, der zu Besuch ins Seniorenheim kommt, altbekannte Lieder anstimmt und zum Tanzen einlädt. 

Tanzen macht Spaß, löst Verspannungen, fördert das Selbstbewusstsein und gibt einem das (verlorene) Körpergefühl zurück. Also leg los: let´s dance!

Live happy. Live green.
Deine Adebars Töchter

Deine Wiebke

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4 thoughts on “Grooven, schwofen, rocken – warum Tanzen so wichtig ist

  1. Toller Beitrag. Da hast du recht. Ich finde Musik auch super wichtig. Jetzt wo beide meine Kinder lesen können haben wir Karaoke für uns entdeckt, und so viel spass dabei zu singen und tanzen. 🙂

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