LECKER IM… April: Wildkräuter – vergessene Nährstoffbomben

von Wiebke

Das Tolle an Wildkräutern ist: sie sind bio, umsonst und voller Nährstoffe die uns gerade im Frühling so richtig gut tun! Den Bärlauch kennen die meisten sicher. Aber schon mal was von Knoblauchrauke, Schafgarbe oder Vogelmiere gehört? Nein? Umso besser. Wir nehmen dich virtuell mit auf einen Spaziergang! Und wir zeigen dir, welche Wild- und Heilkräuter deinen nächsten Salat, Smoothie oder dein Pesto bereichern können.

Im Trend: Wildkräuter

Neulich war ich in einem Feinkost-Großhandel und hab meinen Augen nicht ganz getraut: eine Kiste Vogelmiere stand da. Für gut sieben Euro. Hier kaufen Gourmets und (Sterne-) köche. Hier gibt es alles was Exquisit und saulecker ist. Und dann steht da was, was andere genervt aus dem Garten rausrupfen.

„Die Gourmets essen Unkraut?“, würde meine Mutter fragen. „Jein.“ würde ich antworten. „Unkraut sagt man nicht mehr, das ist politisch nicht mehr korrekt. Man sagt besser Wildkräuter oder Beikräuter dazu. Und die sind total lecker – und vor allem: gesund!“ Deswegen gibt’s am Ende des Artikels noch ein paar Inspirationen für euch.

Altes Wissen neu interpretiert

Das Wissen über Heil- und Wildkräuter ist Jahrtausende alt. Die Generation unserer Großeltern kennt vielleicht das ein oder andere Kraut noch aus der Küche: Brennnessel als Spinatersatz, Löwenzahn im Salat oder dessen Wurzeln als Kaffeeersatz. Gerade nach dem Krieg mussten die Menschen kreativ werden. Auf Grund von bequemen Supermärkten sind Wildkräuter fast in Vergessenheit geraten. Aber…

Auf Instagram findet man viele tolle Menschen, die sich den Wildkräutern regelrecht versprochen haben. Einige davon muss ich euch unbedingt vorstellen.

So bin ich auf meine neue Leidenschaft gekommen und erweitere mein Wissen nun sogar in einer Heilpflanzenschule. Mittlerweile freue mich noch mehr, spazieren zu gehen – und das übrigens nur noch mit Beutel und Schere.

Wildkräuter-Schatzsuche im Wald, auf der Wiese und sogar in der Stadt

Wo findet man Wildkräuter? Bestimmt habt ihr sie schon gesehen – nur vielleicht noch nicht mit der kulinarischen Brille. Viele von den Gewächsen haben heilende Wirkungen. Nicht nur für uns Menschen, auch für Tiere. Ein Beispiel: unser Hund frisst nur eine bestimmte Sorte Gras wenn ihm schlecht ist und er sich Platz im Magen machen will. Smart, oder?

Aber: ich möchte hier in diesem Artikel erst einmal nicht auf die heilende Wirkung eingehen… das würde ausufern (später mehr dazu). Ich zeig euch, wie man in der Küche echt was Tolles draus zaubern kann! Und wo man sie findet. Ihr braucht dazu nicht unbedingt ganz raus in die Natur. Selbst in der Stadt, in Parks, Baustellen, auf Friedhöfen oder Spielplätzen wird man fündig.  

TIPPS ZUM SAMMELN


DON’T
Überall dort wo Abgase und Hinterlassenschaften von Hunden sein könnten, wird natürlich nicht gepflückt. Im Wald und auf der Wiese habt ihr diese Probleme meist nicht – dafür müsst ihr den Fuchsbandwurm beachten. Alles, was in 60 cm Höhe gesammelt wird, ist auf jeden Fall sicher. Wildkräuter immer gut säubern.

DO
Sammeln kannst du Wildkräuter am besten im Frühjahr, wenn die Pflanzen noch voller Kraft und Nährstoffe sind. Am besten erntest du am Vormittag/Mittag bei Sonne. Warum? Dan strotzen die Pflanzen nur so voller guter Dinge für dich.
Verwende dafür am besten ein scharfes Messer.

Kulinarisches „Unkraut“

Vogelmiere:
ein hellgrüner Bodendecker der sich auch gerne breit macht. Der Geschmack erinnert an rohe Erbsen oder rohe Maiskolben. Lecker im Salat, Kräuterquark oder Smoothie. Und offensichtlich ein Highlight in der Gourmetküche (wie ich euch schon am Anfang erzählte)

Yummy! Brot mit Knoblauchrauke (dunkegrüne, herzförmige Blätter) und der feinen, hellgrünen Vogelmiere

Giersch:
Meistens von Gärtnern verhasst weil es sich enorm verbreitet. Dabei wurde es angeblich schon in der Steinzeit gegessen. Anstelle ihn nach dem Jäten wegzuschmeißen, nutzt die frischen Triebe im Salat, Smoothie oder dünstet ihn wie Spinat. Auch ein Pesto aus Giersch ist verdammt lecker. Geschmack ähnelt Petersilie oder Spinat, nur milder. Klasse als Pesto.

Gärtner hassen ihn, ich habe gelernt ihn zu lieben: Giersch

Postelein:
Wächst frei in der Natur meist in großen Felden am Waldesrand und sieht aus wie ein schöner grüner Teppich. Einfach mit der Schere abschneiden und als Salat verwenden. Der Geschmack ähnelt Feldsalat, nur milder. Gekocht kommt er dem Spinat sehr nahe. Mittlerweile kann man ihn schon als Samen kaufen – bei mir kommt er im Winter ins Hochbeet!

Postelein als Salat! Im Hintergrund: Bärlauch-Brennnesselsamen-Pesto

Brennnessel:
Das Superfood aus Deutschland! Die meisten ärgern sich über sie – die wenigsten kennen ihre kulinarische Seite! Dabei kann man die jungen Blätter roh im Salat essen. Dazu die Blätter in ein Tuch geben und  5 Minuten im warmen Wasser ziehen lassen. Danach kleinschneiden. So brennen sie nicht, wenn man sie roh essen will. Wollt ihr sie wie Spinat nutzen, braucht ihr sie nur zu kochen. 

Knoblauchrauke:
der Name ist Programm – der Geschmack ähnelt dem Bärlauch und schmeckt also nach Knoblauch. Toller Bestandteil im Salat! Oder auf’s Brot. Finden tut ihr das Kraut meist an Waldrändern oder schattigen Partien eines Parks. Super als Pesto.

Salat aus Berliner Lauch (Bärlauchgattung), der dunkelgrünen, herzförmigen Knoblauchrauke und dem hellgrünen, tellerförmigen Postelein.

Schafgarbe:
oder „Augenbraue der Venus“ genannt – das Blatt erinnert tatsächlich an eine schön geschwungene Augenbraue. Ihr findet sie meist auf Wiesen und dort sammelt nur junge Triebe. Je älter das Blatt wird, desto mehr Bitterstoffe entwickeln sich. Der Geschmack ist herb-würzig und erinnert an Kamille. Ich finde: eine tolle Salatbeigabe!

Wildkräuter: profitiere gesundheitlich und kulinarisch!

Ich bin totaler Fan von Wildkräutern geworden. Sie sind nicht nur Nährstoffbomben, total bio – sondern sogar umsonst. Wer da noch kommt mit „gesunde Ernährung kann ich mir nicht leisten“ – ist auf dem so genannten Holzweg. 

Und was gibt es Schöneres, als auf dem Spaziergang gleich noch was für’s Abendessen zu pflücken? In diesem Sinne: auf die Plätze, fertig, los und sammeln!

Live happy. Live green.
Deine Adebars Töchter

Deine Wiebke

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